Es zählt zu den jüngsten Projekten der Hamburger Firmenschmiede Hanse Ventures: Vitraum, eine Plattform für Haustüren und Fenster. Das Startup bietet – ganz ähnlich wie Thermondo im Heizungsbereich – ein Komplettpaket: Produktberatung, Angebotserstellung und Montage.

Gegründet wurde Vitraum im Mai, seit Anfang Juli ist das Portal von CEO Tim Karußeit, CTO Martin Treusch von Buttlar und COO David Ranft online. Inzwischen hat das Startup 20 Mitarbeiter – und es kann die erste Seed-Finanzierung verkünden: Ein siebenstelliger Betrag kommt von Heilemann Ventures, der Beteiligungsgesellschaft der Daily-Deal-Gründer Fabian und Ferry Heilemann, sowie von Business Angels wie dem Medienmanager und Hanse-Ventures-Gründungsgesellschafter Rolf Schmidt-Holtz oder dem ehemaligen McKinsey-Manager Michael Ollmann.

„Seit Jahren beobachten wir den Markt für Handwerksleistungen mit großem Interesse“, lässt sich Hanse-Ventures-CEO Jochen Maaß in einer Mitteilung zitieren. „Mit dem Segment Fenster und Haustüren adressieren wir nun einen milliardenschweren und hochgradig fragmentierten Teilbereich.“

Über das Geschäftsmodell von Vitraum, die Unterschiede zu Thermondo und die langfristigen Pläne haben wir das Gründerteam befragt.

Wie kommt man auf die Idee, in das Fenster- und Türengeschäft einzusteigen?

Gemeinsam mit Hanse Ventures haben wir drei Gründer die Baubranche durchleuchtet und uns dann im ersten Schritt für Fenster und Türen entschieden.

Euer Modell funktioniert analog zu Thermondo und dem Heizungseinbau, richtig? Oder gibt es Unterschiede?

Unser Modell funktioniert wie Thermondo mit dem Unterschied, dass in Deutschland fast jedes Fenster eine Maßanfertigung ist. Wir bieten unseren Kunden alle Leistungen aus einer Hand.

Wie weit seit Ihr im Moment?

Wir sind in Norddeutschland aktiv und werden in Kürze bundesweit tätig sein.

Sind die Monteure bei Euch fest angestellt oder arbeitet Ihr mit anderen Handwerksbetrieben zusammen?

Zur Zeit haben wir sehr gute Erfahrungen mit Handwerkern vor Ort gemacht, weil sie sich durch die Zusammenarbeit mit uns auf ihre Kernkompetenzen – das Montieren von Fenstern und Türen – konzentrieren können. Die Strategie werden wir je nach Region prüfen, wir sind nicht auf einen Weg fixiert.

Wie macht Ihr derzeit Marketing?

Als digitaler Handwerker machen wir exklusiv Online-Marketing und greifen dabei auf die Kompetenz von Hanse Ventures zurück. Mit den anderen Portfolio-Unternehmen teilen wir unsere Erfahrungen und können dadurch effizienter vorgehen.

Wofür werdet Ihr das Seed-Kapital verwenden?

Uns geht es zunächst um den Teamaufbau, die Partnergewinnung, den Ausbau des Standorts Hamburg und um bundesweites Online-Marketing, um die Bekanntheit der Marke zu steigern.

Was sind die langfristigen Pläne für Vitraum? Ihr könntet zum Beispiel andere Dienstleistungen in Haus und Garten integrieren.

Wir sehen enormes Potenzial in der Digitalisierung der Baubranche und einem kundenorientierten Vorgehen. Fenster und Haustüren sind der erste Schritt bei der Sanierung oder Renovierung und für uns nur der Eintritt in diesen riesigen Markt.

Bild: Getty Images / Astronaut Images