Beschäftigt man sich mit Management und Mitarbeiterführung, fällt meist schon im ersten Satz das Wort Motivation. Standen bis vor ein paar Jahren noch Sicherheit und Bezahlung im Vordergrund, wird immer klarer, dass sich dies zugunsten von zum Beispiel Selbstverwirklichung verändert. Hinzu kommt, dass sich die grundlegenden Bedürfnisse von Mitarbeitern im Zeitverlauf ändern. Die Grundprinzipien der Motivation erläutert i-potentials Gründerin Constanze Buchheim in diesem Artikel und im Seminar „Praxistag Management im Startup – Plötzlich Manager, was nun?

Was sind aktuelle Grundprinzipien der Motivation, die sich als Handlungsprinzipien abzeichnen?

1. Zieldefinition: Transparenz in Bezug auf das gemeinsame Ziel

Grundlage jeder Einarbeitung eines Mitarbeiters bzw. jedes Mitarbeitergesprächs sollte eine klare Zieldefinition sein, die im besten Fall gemeinsam definiert wird. Dabei geht es – insbesondere im Startup – nicht darum, im Detail festzulegen, wo man nach 3, 6 oder 12 Monaten genau steht. Vielmehr sollte der Schwerpunkt darauf liegen, sich Klarheit darüber zu verschaffen, was genau die Rolle des Mitarbeiters bei der Umsetzung der Unternehmensvision ist und wie die gegenseitigen Erwartungen sind. Dies ist eine relativ einfache Maßnahme, die sich allein über eine gute Gesprächsplanung steuern läßt und doch meist nicht praktiziert wird, was häufig dazu führt, dass Erwartungen unklar, unpräzise und implizit sind und daher auch nicht erfüllt werden können.

2. Freiraum für den Weg

Wenn Ziele gesetzt und Erwartungen formuliert werden, sollte auch explizit die entsprechende Verantwortung und Entscheidungskompetenz auf den Mitarbeiter übertragen werden, die erforderlich ist, um die kommunizierte Rolle zu erfüllen und die ermöglicht, dass der Mitarbeiter sich selbst einbringt. Dies setzt allerdings ein hohes Maß an Vertrauen voraus, weshalb man schon beim Recruiting des Mitarbeiters genau auf diesen Aspekt achten sollte. Eine hohe Erwartungshaltung ohne übertragene Kompetenzen und Freiräume führt relativ schnell zur Demotivation, weil kaum noch jemand einfach nur ‚abarbeiten’ will.

 3. Unterstützung auf dem Weg

Wichtig ist eine Begleitung bei der Zielerreichung, die zur Verfügung steht, wenn sie benötigt wird (und auch nur dann). Hier geht es zum Beispiel darum

  • unter anderem Ressourcen bereit zu stellen, die benötigt werden,
  • bei Fragen zur Verfügung zu stehen
  • oder auch zu coachen, wenn es mal nicht weitergeht, um Hilfe zur Selbsthilfe zu geben
  • und insbesondere Informationen bereitzustellen, die  regelmäßig  für die Umsetzung benötigt werden.

4. Rücksicht auf Individuum

Bei der Übertragung von Aufgaben geht man gern von sich selbst aus und sieht die eigenen Stärken, Motive und Bedürfnisse als gegeben und richtig an und setzt dieselben daher auch beim Gegenüber voraus. Grundsätzlich gibt es hier jedoch riesige Unterschiede zwischen Menschen. Ignoriert man diesen Fakt und überträgt wahllos Aufgaben, verschenkt man de facto Energie, die dann nicht mehr für andere Aufgaben zur Verfügung steht, weil sie dafür investiert wird, Aufgaben zu erledigen, die dem Mitarbeiter nicht liegen.

Nicht jeder hat beispielsweise ein Interesse an Führung oder einen ausgeprägten Sinn für Struktur und Ordnung, dafür aber meist andere Stärken. Anstatt zu versuchen, eine Veränderung der vermeintlichen Schwächen zu bewirken, sollte man sie akzeptieren und sich eher auf die Punkte konzentrieren, die jemand ohnehin mit voller Energie und Begeisterung einbringen kann und will.

5. Konsequenz

Konsequenz im Management ist eine der wichtigsten Prinzipien. Hier geht es vor allem darum eine gewisse Verlässlichkeit der Aussagen herzustellen. Grundsätzlich muss jeder wissen, woran er ist und was im Unternehmen gilt. Es bedeutet damit automatisch auch Stetigkeit (zum Beispiel von Entscheidungen, die sich nur dann ändern sollten, wenn sich die Umstände ändern, die zu ihrer Entscheidung geführt haben), aber auch Gerechtigkeit. Fehlende Konsequenz bei Führungskräften führt meist sehr schnell zu massiver Demotivation.

Gründerszene-Seminar: Praxistag Management im Startup 

People join companies, but leave leaders: Die meisten Mitarbeiter, die in einem neuen Job starten, sind per se motiviert. Es geht also weniger darum, sie zu motivieren, als darum sie nicht zu demotivieren, indem man einige wichtige Grundprinzipien beachtet (die Liste oben ist sicher nicht vollständig, enthält aber wesentliche Punkte). Wie genau sich das auch im Startup umsetzen läßt, zeigt das Gründerszene-Seminar „Management im Startup – Plötzlich Manager, was nun?

Das Seminar wird geleitet von Constanze Buchheim  vor. Sie  ist Gründerin und Geschäftsführerin von i-potentials (www.i-potentials.de) – einer HR-Agentur, die sich auf Internetunternehmen und Startups spezialisiert hat. Constanze Buchheim hat bereits mehrere Unternehmen der Internetwelt in starken Wachstumsphasen HR-thematisch betreut und dabei immer wieder festgestellt, welch große Hebelwirkung ‚die richtige’ Führung für den Erfolg eines Unternehmens hat. Daher hat sie sich parallel in den vergangenen Jahren auch theoretisch mit Führung auseinandergesetzt und eine echte Leidenschaft für das Thema ‚Führung im Startup’ entwickelt.

Veranstaltungsinformationen

  • Ort: Gründerszene/Vertical Media GmbH, Torstraße 179, 10115 Berlin
  • Datum: Donnerstag, 01. Dezember, 09.00-18.00 Uhr
  • Kosten: 379,00 Euro (zzgl. MwSt.), für Studenten 199,00 Euro (zzgl. MwSt.)

Alle Informationen zu diesem und weiteren spannenden Gründerszene-Seminaren sowie den Link zur Anmeldung gibt es auf der Gründerszene-Seminarseite.

Bild: S. Hofschlaeger